|
Ortskapelle
Innerhartsberg
Baubeschreibung:
Einfache rechteckige Anlage, wohl aus dem späteren 18. Jh., nach
Westen gerichtet. Der einspringende flachrunde Chorbogen scheidet den
quer- rechteckigen, böhmisch gewölbten Chor vom quaratischen,
flachgedeckten Langhaus. In Chor und Langhaus südlich und nördlich
je ein Rundbogenfenster. Walmdach; östlich Schopfwalm und vierseitiger
Dachreiter; alles geschindelt. Auf dem Altar steht ein ansprechender,
kleiner Aufsatz im Spätrenaissancestil des frühen 17. Jahrhunderts.
Es handelt sich offenbar um den Aufzug eines größeren Altarwerkes.
Das Altarbild ist modern.
Die Kapelle wurde von einer Familie Fürst, später Höfenkrieg,
heute Meisinger erbaut. Der Grund dafür war eine schlimme Viehseuche,
ver-mutlich Milzbrand. Mit der Heirat von Maria Höfenkrieg in das
Anwesen Göppl ging die Kapelle in deren Besitz über. Die Kapelle
wurde von 1980 bis 1982 von Josef Krinninger = Grof Sepp renoviert. Die
Kapelle war früher einmal eine Wallfahrtskapelle. Davon zeugen auch
die Votivtafeln, von denen leider nur noch einige vorhanden und viele
verschwunden sind. Auf der Glocke ist die Jahreszahl 1857 und der Name
Fürst Johann angegeben.
|
|
An
der Straße von Innerhartsberg nach Taxberg, wo ein Feldweg nach
Windpassing abzweigt, steht das Flurbereinigungskreuz. Es wurde nach Beendigung
der Flurbereinigung (1972-1982) als Denkmal aufgestellt.
Das Kreuz befindet sich im Besitz der Stadt Hauzenberg.
Pangerlkreuz
Am westlichen Ortsrand von Innerhartsberg an der Straßengabelung
nach Oberdiendorf steht in der Straßenböschung das Pangerlkreuz.
Dieses Kreuz wurde 1897 von Johann Pangerl (Bischofer - Hof in Innerhartsberg)
neben dem Weg von Innerhartsberg nach Haag am Bach aufgestellt. Der Grund
für die Errichtung des Kreuzes ist un-bekannt. Während der Flurbereinigung
(1972-1982) wurde es an seinem jetzigen Standpunkt aufgestellt.
Göpplkreuz
An der Straße, die an der Nordseite um die Ortschaft Innerhartsberg
herumführt, steht dieses Kreuz. Es stand früher im Garten vom
Göppl Anwesen (Hirsch). Das Kreuz wurde wahrscheinlich aufgestellt,
nach-dem die alte Bäuerin an dieser Stelle an einem Schlaganfall
starb.
Der Spruch an dem Kreuz lautet:
Gelobt sei der da kommt im Namen des Herrn.
Umseherkreuz
Neben der Dorfstraße im Grundstück der Josef und Regina Krinninger
(Emmer) steht das Umseherkreuz. Hier an dieser Stelle war früher
eine Sandgrube. Am 11.Juni 1934 wurden von der Familie Umseher der Vater
und ein Sohn vom Sand verschüttet. Ein weiterer Sohn entkam dem Unglück,
weil er gerade dabei war, einen Keil Brot zu essen, den ihm die Bischofa
Mutter geschenkt hatte. Die Drei gruben Sand für die Neumühle.
Sie bekamen damals 80 Pfennig bis eine Mark für eine Fuhre. Nach
diesem Unglück herrschte große Not in der Familie Umseher.
Das Kreuz erinnert heute noch an dieses schreckliche und tragische Unglück.
|
Neumühle bei Innerhartsberg
Das
Aussehen der Ortschaft Neumühle im Jahre 1999
Das Anwesen Neumühle, von dem noch das Wohnhaus und der Stadel stehen,
wechselte zwischen 1972 und 1975 mehrere Male seinen Besitzer. Nach dem
Tode von Frau Maria Wintersberger im Jahre 1972 erbte Herr Werner Göttlicher
den Besitz.
· Herr Göttlicher verkaufte den Besitz an die Firma Nieba.
· Die Firma Nieba verkaufte den Besitz an einen Installateur aus
Poing bei München, Name: Rosa und Willibald Jakob
· Herr Jakob verkaufte den Besitz an den Immobilienhändler
Franz Kinateder aus Untergriesbach.
· Herr Kinateder verkaufte den Besitz im Jahre 1975 an die Eheleute
Bernardus und Charlotte Wessels aus Holland.
· Am 14.Juni 1975 verkaufte Herr Wessels seinen Anteil an seine
Frau Charlotte Wessels. Das Haus wurde umgebaut und mehrere Apparte-ments
eingerichtet.
Wie aus dem obigen Bild ersichtlich wurden in der Neumühle noch drei
Anwesen errichtet.
· 1953 von Josef und Mine Fesl
· 1962 von Werner Göttlicher
· 1966 von Robert und Lore Fesl
Innerhartsberg
aus der Luft
|
|
Der Name des Dorfes Innerhartsberg wurde im Laufe der Geschichte immer
wieder anders geschrieben:
1253 Zenolsperg oder Ingolsperg
14. Jahrhundert Goltzperg
1469 Innetzberg
1553 Innhaltsperg
1566 Innerzberg
Der Begründer war vermutlich ein Ingolt.
Im Buch von Richard Miller (Geschichten des Marktes und der Pfarrei Hauzenberg)
sind unter den Orten, die Zehent zu entrichten hatten, 1259 zwei Anwesen
- Bischof und Grofa = Grafen - in Ingoltsberg (Innerhartsberg) aufgeführt.
1449 verkaufte Heinrich Zenner den Zehenten von zwei Höfen in Innetzberg
einem Watzmannsdorfer.
|
|
1566 überließ der Domdechant dem Leonhart Plöchel die
zwei Zehent von Innerzberg als Leibgeding. 1632 wurden dieselben Zehenten
dem Hofkanzlisten Gotthart Voitl verliehen.
1798 wird in Neumühle eine Winkelschule erwähnt.
Innerhartsberg wird auch in den Jahren 1634 und 1662 sehr unter der Pest
gelitten haben. Bekannt ist, dass in der Pfarrei Kellberg, zu der auch
damals die jetzige Pfarrei Haag gehörte, 292 Menschen, in Hauzenberg
245 und in Untergriesbach 250 zum Opfer fielen.
In den Jahren der Hungersnot 1770 bis 1772 ernährten sich die Armen
mit Kleie, Kartoffel und Hafer, ja selbst mit Gras und Wurzeln.
(Der Kartoffelanbau wurde 1770 eingeführt)
|