Niederbrünst heute
 
       
  Feldkreuze
       

Taxberger Kreuz

An der Kreisstraße von Haag nach Jahrdorf steht mitten im Taxberger Wald an der nördlichen Straßenseite das Taxberger Kreuz. Davor liegt ein gepflasterter Parkplatz mit einer Sitzgruppe, die zum Verweilen einlädt.
Dieses Kreuz wurde im Herbst 1998 aufgestellt, und von Kaplan Kuhn aus Hauzenberg eingeweiht.

Das alte Kreuz ist entfernt worden, weil im September 1990 die Herrgottsfigur gestohlen wurde und nicht mehr auftauchte.

 

 

 

 

 

 

Dorfkreuz

In der Ortsmitte von Niederbrünst, auf dem Dorfanger, steht ein neues, sehr schönes Holzkreuz mit einer geschnitzten Herrgottsfigur.
Zur Geschichte dieses Kreuzes wird berichtet, daß schon im 18. Jahrhundert vor dem Duschl Anwesen (an der Stelle, wo heute die Werkstatt steht) ein Kreuz gestanden hat. An diesem befand sich eine blecherne Herrgottsfigur. Um dieses Kreuz hat sich die Dorfgemeinschaft zum Rosenkranzgebet versammelt. Nachdem das Kreuz unansehnlich geworden war, wurde es entfernt und am Dorfanger ein neues Holzkreuz errichtet.
Um 1937 oder 1938 (nicht genau bekannt) wurde das Kreuz durch Pfarrer Niederhofer aus Hauzenberg geweiht ( siehe Foto nächste Seite). Dieses Kreuz war und ist immer der Mittelpunkt vom Dorf. Hier versammelt man sich gern und es wird auch manchmal gefeiert. Um die Pflege und Erhaltung hatte sich Herr Haslbeck Josef angenommen.
1998 hat sich die Dorfgemeinschaft entschlossen das Kreuz sanieren zu lassen. Herr Hans Hödl aus Hauzenberg hat die Herrgottsfigur restauriert und Herr Erwin Hödl aus Renfting das Kreuz neu gemacht.
Am 28.Mai 1999 hat es Pfarrer Tiefenböck bei der Maiandacht wieder geweiht.


Reischlkreuz

Von Taxberg kommend, steht am Ortseingang von Niederbrünst links neben der Straße ein Gedenkstein mit einem Eisenkreuz. Es wurde errichtet für Max Reischl, der am 12. Mai 1926 im 33. Lebensjahr tödlich verunglückte.
An einem heißen Tag wurde er beim Steinefahren vom Steinbruch (südlich von Niederbrünst) von seinem ausschlagendem Pferd so stark an der Brust getroffen, dass er ein paar Minuten später verstarb.
Daraufhin wurde dieses Feldkreuz errichtet, das heute noch an dieses tragische Unglück erinnert. Max Reischl war der Vorbesitzer des heutigen Anwesens Duschl Fritz. Durch die Wiederverheiratung der Witwe Reischl mit einem Duschl änderte sich der Name dieses Anwesens.

 

 

 

 

 

Pestsäule

Am Dorfanger von Niederbrünst, neben dem Dorfkreuz steht eine Pestsäule. Diese Säule wurde hier im Juli des Jahres 1979 aufgestellt, nachdem der Kopfstein der Säule bei den Abbrucharbeiten des Back-ofens im Anwesen Ascher gefunden wurde.

An der linken Seite der Säule ist ein Marienbild, das von Herrn Baumgartner aus Petzenberg gemalt wurde
Hinten befindet sich eine gravierte Tafel, in die die Geschichte des Fundes und das Datum der Aufstellung eingraviert sind.
An der rechten Seite ist das Zeichen IHS erkennbar, verziert mit einem Kreuz und einem Herz.
An der Vorderseite ist die Jahreszahl 1737 mit den Zeichen FLEI 1 erkennbar.
Daraus ist zu schließen, dass im Jahre 1737 oder kurz vorher auch in Niederbrünst die Pest ihre Opfer gefunden hat.


 

Niederbrünst aus der Luft

 

 

 

über das Dorf Niederbrünst...
 
       
 

Angesiedelt in eine doch recht ebene Fläche am Fuße des Taxberges, dessen Ausläufer in das Aubachtal einmünden. Es gab sicher schon eine sehr frühe Besiedelung dieser topographisch günstig gelegenen Anhöhe. Die Ursprünge aber lassen sich nur mehr noch von Urkunden und Zeugnissen, nicht aber von Bauwerken oder Resten davon zurück bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts verfolgen.

Die Bevölkerung hat sich seit dieser Zeit nur geringfügig erhöht, das Dorf war und ist immer mit etwa 90 - 110 Menschen bevölkert gewesen. Waren es früher mehr Großfamilien mit zum Teil drei Generationen mit bis zu 13, 14 Personen die auf einem Hof zusammen lebten, so gibt es heute die typische Kleinfamilie, wie in der Großstadt, mit ein bis zwei, max. drei Kindern - ganz selten das Zusammenleben mehrerer Generationen unter einem Dach.

War es noch 1950 die Landwirtschaft, die den Charakter und das Bild von Niederbrünst prägten, so hat die zunehmende Industrialisierung den ehemals vorherrschenden Bauernstand mit seinen landwirtschaftlichen Kleinbetrieben derart dezimiert, dass von den ursprünglich 10 kleinen und 2 Mittelbetrieben nur noch 1 größerer und ein mittlerer überlebten.

 

Viele der Väter und im zunehmenden Maße auch die Mütter aus dem Dorf suchen und finden Arbeit in den umliegenden Betrieben um Hauzenberg und auch in dem neuen an der Nordseite des Taxberges entstandenen Industriegebietes Jahrdorf. Ein nicht geringer Teil findet Arbeit und Brot in Passau oder in der Zahnradfabrik Passau, die eben in Thyrnau ein weiteres Zweigwerk errichtet hat, so dass kein einziger der Dorfbewohner mehr nach München auspendeln muss, wie es früher des öfteren der Fall war.

Aus dem ehemals ärmlich anmutenden landwirtschaftlich ausgeprägten Dorf, ist ein Ort mit doch vermehrter Bautätigkeit. Aus den 14 Häusern, die im Jahre 1950 in Niederbrünst standen sind es bis zum Jahr 2001 30 geworden. Auch ein Ausdruck des gewachsenen Lebensstandards, was sich vor allem in der Anzahl der Autos mit ca. 55 wieder spiegelt, wobei man sagen kann, dass vor manchen Häusern bis zu 5 Autos parken.
Was sich auf das ganze Dorf und vor allem auf die Männer sehr negativ auswirkte, war die Schließung des einzigen aber unendlich wichtigen Wirtshauses beim Ascher im Jahre 1994. So trifft man sich halt immer seltener und verliert zu so manchen Dorfbewohner den Kontakt.

 

 

 

 

 

   
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