Petzenberg heute
 
       
  Ansicht von Petzenberg Nord von der Pislinger Kapelle aus

 

 

aus der Luft

 

 

Geschichtliches
 
       
 

Kloster Niedernburg war eine Gründung des Bayernherzogs Tassilo um 739-750. 788 wurde Tassilo von Kaiser Karl abgesetzt und Niedernburg somit Reichskloster und der bis dahin freie Nordwald wurde königl. Eigentum.
1010 schenkte Kaiser Heinrich II. den Nordwald dem Kloster und so entstand der Name "Land der Abtei". Schon 1161 wurde das Kloster den Bischöfen von Passau unterstellt, die dann ihre Macht bis 1803 ausübten. Eben an dieses Kloster waren die Bauern aus Petzenberg lehenspflichtig.

Um 1000 +/- 50 entstanden die Ortschaften, die mit Berg oder Perg enden, also auch Petzenberg. Petzenberg ist vermutlich auf den Personennamen "PEZO" zurückzuführen. Erste Nennung im Urbar des Landes der Abtei im 13. Jahrhundert als Konrad von Falkenstein nach dem Tod Heinrichs von Griesbach widerrechtlich, d.h. gegen den Willen des Passauer Bischofs die Gerichtsbarkeit ausübte.

1253 wird im Buch "Monumenta Boica" erwähnt, dass in Petzenberg 4 Lehen bestanden.

In dem Buch von Richard Miller "Geschichte des Marktes und der Pfarrei Hauzenberg" von 1953 ist in einer Aufzählung im Kapitel 28 "von den Dörfern und Weilern der Pfarrei" erwähnt, dass im Jahre 1501 ein Steffan Vischer und drei weitere Personen das "Schmidhansergut" in Jandorf (Jahrdorf) an Veit von Jandorf und Frau Breit verkauft haben. Grundherr war das Domkapitel.

Vor 1803 unterstand Petzenberg dem Landgericht Oberhaus. Dies wurde wiederum vertreten durch das Amt Kellberg (weltliches Amt) für Abgaben etc. Petzenberger Anwesen waren Oblaigüter d.h. sie waren Grunduntertanen und Gerichtsuntertanen. Im Gegensatz dazu Urbarsgüter, die nur Grunduntertanen waren.
Ab 1808 erfolgte Gemeindegründung die sich im wesentlichen an die Grenzen der Steuerdistrikte hielt. 1811 war dies abgeschlossen, sie umfaßten in der Regel 250 - 1000 Personen.
Davor gab es Haupt - und Obmannschaften. Hauptmannschaften dienten in erster Linie militärischen Zwecken etwa zur Rekrutierung und umfassten meist um die 10 Häuser. Die Obmannschaft Petzenberg umfasste die Gemeindeteile von Windpassing - ohne Innerhartsberg und Niederbrünst, diese gehörten zur Obmannschaft Glotzing und Neumühle gehörte zur Obm. Oberdiendorf - und diente als grundherrschaftliche Verwaltungseinheit auf unterster Ebene.
In dem Buch "Historischer Atlas von Bayern" steht, dass 1818 der Steuerdistrikt Jahrdorf in die Gemeinden Windpassing und Jahrdorf zerteilt wurden. Weiter wird erwähnt, dass wir ab 1807 dem Rentamt (Finanzamt) Obernzell und seit 1806 dem Landgericht Wegscheid unterstanden.

 

Um 1811 gab es in Petzenberg 5 Anwesen die ein Lehen des Klosters Niedernburg waren:

Petzenberg 17
Simon Krininger Osel,

Petzenberg 18
Johann Knödlseder Lackenbauer Vohl,

Petzenberg 19
Maria Schiefer, Witwe Winklbauer Quehl,

Petzenberg 20
Franz Keindl Gaßenbauer Wahl,

Petzenberg 21
Joseph Knon Hofbauer Jogl

Davor gab es noch einen 6. Hof mit HsNr. 22 der in etwa an der Stelle stand, wo sich heute HsNr. 12 (Baumgartner) befindet.

In Petzenberg war immer die Landwirtschaft vorherrschend. Es wurde auch Flachs angebaut und zu Tüchern verarbeitet. Die Tücher wurden am Dorfanger bei der "Bloihütte" zum Bleichen ausgelegt. Dazu wurden sie mit Wasser besprengt und in der Sonne getrocknet, bis es von der Braunfärbung zum weißen Tuch kam. In der Hütte wurde wahrscheinlich gemangelt. Das Leinen wurde auf Walzen gerollt und diese unter einen beschwerten Kasten gebracht, den man hin und herzog und so das Leinen glättete. Um 1850 mussten die Bauern für den Mesner in Kellberg je einen Vierling Korn, ein Reist Flachs und ein Schaub Stroh erbringen. Gilt auch für die Bauern in Pisling und Windpassing.

Ab 1869 bis ca. 1890 gab es große Veränderungen in Petzenberg. Keindl Martin Papierfabrikant aus der Erlau kaufte drei Anwesen auf, die er später wieder veräußerte bzw. 1890 unter seinem Sohn Eduard Keindl versteigert wurden. Der Meistbietende war Josef Kinateder aus Windpassing der 51 ha nebst Gebäuden für 22900 M ersteigerte. Josef Kinateder besaß selbst einen Hof mit 66Tgw., der Rest ist das heutige Anwesen Stecher.

1955 wurde die Straße von Haag nach Pisling neu beschottert. Es kam eine Maschine "Steinbeißer", der die großen Steine zerkleinerte. Auch die Bauern hatten Hand - und Spanndienste zu leisten.
Die Dorfstraße in Petzenberg wurde mehrmals durch Anlieger instand gesetzt und so wurde im Laufe der Zeit die Straße beim "Jogl" um ca. einen Meter angehoben
1962 bekam Petzenberg einen kürzeren Anschluß nach Haag. Im Sommer wurde mit dem Bau der Straße von Haag nach Petzenberg begonnen, die 1963 geteert wurde. Bisher bestand nur ein Pfad von der Abzweigung nach Pisling bis Petzenberg. Mit den Fuhrwerk musste man über Pisling nach Haag fahren.
1966 kam der große Anschluß, die Kreisstraße Jahrdorf - Hundsdorf wurde fertiggestellt.

Vor 1900 bestand auch kaum Bedarf für eine Straße nach Haag, die Kirche und Friedhof waren in Kellberg und es war für die Bauern nur eine Straße zur Kaindlmühle oder über Pisling zur Aubachmühle notwendig. Von Pisling führte noch eine Straße nach Windpassing weiter.

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