Windpassing heute | |||
Im östlichen Bereich des Gartens der Fam. Schauer befindet sich ein Feldkreuz. Das Kreuz stammt aus einer Kapelle, die gegenüber auf dem Grundstück von Josef Schauer, Bauer in Windpassing, stand. Die Kapelle wurde im Jahr 1923 abgerissen, nachdem sie baufällig geworden war. Das Flurstück hieß damals auch Kapellacker, heute Schmalfeld, Flur-Nr. 32. Das noch gut erhaltene Kreuz wurde auf der anderen Straßenseite aufgestellt. Das Grundstück wurde darauf hin Kreuzwiese genannt. Die in Stein gemeißelte Inschrift lautet: |
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Geschichtliches | |||
Um 730 nach Christus soll das Kloster Niedernburg durch Odilo oder Tassilo
III. gegründet worden sein. Durch die Absetzung von Tassilo 788 durch
Kaiser Karl wurde Niedernburg somit Reichskloster. Die erste urkundliche
Erwähnung des Klosters gibt es aus dem Jahre 888. Die Ortschaft Windpassing und die Ortschaft Pisling sind in unserer Gemeinde wohl die ältesten und etwa zur gleichen Zeit wie die Dörfer Renfting, Glotzing und Loifing entstanden. Aus geschichtlichen Forschungen ist zu entnehmen, daß die Orte mit der Endung -ing von 800-1000 nach Christus als Erste gegründet wurden. Die ersten Siedler suchten sich die besseren Lagen für ihre Rodungen, vor allem leicht geneigte Südhänge nahe am Hof. Der Name Windpassing entspringt wohl aus der Gründerzeit, hier
einige Deutungen. Die Schreibweise von Windpassing änderte sich im Laufe der Zeit sehr stark. In einem Urbar (ähnlich unseren heutigen Grundbüchern) aus dem 13. Jahrhundert taucht der Name das erste Mal auf als Bintpessing. Im Diözesanarchiv wird 1684 Wiympayssing geschrieben, und 1750 findet man Wimpaßing Mitte des 13. Jahrhunderts entstanden viele Edelsitze. Diese wurden vom
Bischof für treue erwiesene Verdienste gewährt. Junge Adelige,
die auf dem väterlichen Besitz keine Verwendung hatten, traten in
den Dienst der Bischöfe. Als "Ministerialen" derselben
gewannen sie Landbesitz und Ansehen. Diese Ministerialen erhielten gewisse
Rechte, hauptsächlich Jagdrechte und Lehensrechte. Die Watzmannsdorfer
in Thyrnau und Leoprechting waren solche Ministerialen. Diesen sogenannten
Landadel gab es bis zum Anfang des 17. Jahrhunderts. |
Zweimal in unserer Geschichte wird von der Pest berichtet. Das erste Mal im Jahre 1348 / 49 als die Pest vom mittleren Osten eingeschleppt wurde und 1/3 der europäischen Bevölkerung dahinraffte. Ob in unserer Gemeinde jemand starb ist nicht bekannt, aber sicher, weil auch Passau ein Drittel seiner Bevölkerung verlor. Das zweite Mal im 30 jährigen Krieg in den Jahren 1627 und 1649. In unserer Pfarrei Kellberg starben damals 292 Menschen. Im Jahre 1076 wurde die Pfarrei Kellberg gegründet. Dazu gehörten
wir bis 1900. Die Pfarrei Kellberg wurde vom Bischof dem Innbruckamt zugewiesen.
Dazu gehörte auch das Leprosenhaus in Passau. Die Bauern mußten
also Abgaben und Steuern an ihren jeweiligen Grundherrn entrichten und
gleichzeitig der Kirche den Zehent bezahlen.
Auch die Klosterfrauen hatten noch Lehensrechte in unseren Dörfern. In zwei 1787 angelegten Urbaren kann man für Windpassing lesen: Windpassing Als Oberbehörde war ab dem 13. Jahrhundert bis 1786 das Landgericht
Oberhaus zuständig, danach bis zur Übernahme durch Bayern das
Pflegeamt Thyrnau und Hauzenberg . Ab 1806 gehörten wir dann zum
Landgericht Wegscheid. Mit der Auflösung des Landkreises Wegscheid
kamen wir zum Landgericht Passau und zum Landkreis Passau. Die Wasserversorgung für Windpassing konnte seit dem Mittelalter
durch eine Quelle im Taxberg gesichert werden, deren Wasser im freien
Gefälle in das Dorf geleitet wurde. Es sind hölzerne Wasserrohre
gefunden worden, die über 500 Jahre alt sind. In jedem Haus war zusätzlich
auch ein Brunnen, aber nur wenige davon sind heute noch in Betrieb. Drei
Bauernhöfe hatten bis in die 50ger Jahre jeweils einen Widder. Das
laufende Dorfwasser wurde in fünf gleiche Teile für die fünf
Höfe aufgeteilt. Die Wasserrechte sind heute noch gültig. |
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